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Zwei-Kanal Videoskulptur,
polierter Stahl, Holz, alte Waage, 2 Monitore, 2 Player, 2 USB-Sticks, Bewegungsmelder,
Elektronik
Maße: 80 x 80 x 21,5 cm
Trans-Tendenz
besteht aus einer reflektierenden Oberfläche, vor der eine alte Waage mit
zwei Monitoren auf den Waagschalen montiert ist. Sobald ein Betrachter vor das
Objekt tritt, starten die Videos und die Waagschalen beginnen auf und ab zu
pendeln. Im Wechsel eines Dialoges laufen Schriftbänder in einer waagerechten
Linie abwechselnd über beide Monitore. Der Text wird gleichzeitig von einer
Computerstimme verlesen. "Hier begegnen sich progressive und konservative
Argumentationslinien. Es ist eine Art Schlagabtausch zweier Positionen. Und
zwar sind beide für sich in sich schlüssig. Man kann vielen Dingen
zustimmen, die vielleicht völlig konservativ erscheinen, obwohl man selbst
eher ein Freigeist ist. Und so gerät die eigene Meinung ganz plötzlich
ins Wanken." (Hartwig Knack, Wien 2012)
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A: Konservative/r
B: Progressive/r
A. Ich bin politisch rechts orientiert, ich kann arm oder reich, gebildet oder ungebildet, von beliebiger ethnischer Herkunft, jung oder alt sein, mein Ziel ist die Freiheit.
B. Ich bin politisch links orientiert, ich kann arm oder reich, gebildet oder ungebildet, von beliebiger ethnischer Herkunft, jung oder alt sein, mein Ziel ist die Freiheit.
A. Ich bin für Arbeit, Verdienst, Autorität, Ordnung, Respekt, Markt, Konkurrenz, Erziehung, Opferbereitschaft und Belohnung.
B. Ich bin für
Kreativität, Selbstlosigkeit, Partizipation, Solidarität, Liebe, Austausch,
Kooperation, Wissen, Verbindlichkeit und gerechte Verteilung.
A. Für mich sind Konkurrenz, Wettbewerb und Besitz absolute Werte
und unveräußerlich. Es gibt Menschen die arbeiten, die etwas riskieren
und besonders fähig sind, Reichtum zu produzieren. Es ist also gerecht,
wenn diese mehr bekommen und besitzen als die anderen. Denn wer Reichtum für
sich selbst geschaffen hat, schafft auch Reichtum für andere. Es ist also
ganz natürlich, dass alle vom Geist des Wettkampfes erfüllt sind und
ihre eigene menschliche Qualität behaupten wollen. Nur durch den Wettstreit
kann sich der Mensch verwirklichen und eine Stufe der Glückseligkeit erreichen!
Welchen Sinn hätte es sonst, etwas zu investieren, zu riskieren, wenn es
keine Prämie als Frucht der Arbeit gäbe, kein Hab und Gut zum genießen?
Je größer die Prämie, umso größer ist der Einsatz!
B. Für mich ist
das Konzept von Besitz relativ, - übrigens hat es unter dem Gesichtspunkt
der Immanenz, das heißt praktisch gesehen, keinen Sinn, das Hab und Gut
für private Zwecke zu benutzen. Hab und Gut ist niemals Besitz sondern
Verwaltung. Der Privatbesitz ist niemals substanziell privat, sondern zutiefst
öffentlich. Was hat es für einen Sinn, wenn der Reiche als solcher
reich ist, weil er Land besitzt, aber nicht das Saatgut zum bepflanzen? Die
Samen aber sind die Multitude, die Menschheit, die Anderen. Die Anderen kann
man bestenfalls eine Zeitlang kontrollieren; man kann sie aber niemals wirklich
besitzen; - auch nicht in totalitären oder autoritären Systemen!
Konkurrenz und Wettkampf sind keine Dogmen. Sie schaffen Gewinner und Verlierer
und trennen sie. Ganz im Gegenteil sind Kooperation, Vergleich sowie der Austausch
von Wissen und Hab und Gut optimale Voraussetzungen für die sinnvolle Entwicklung
jedes Individuums.
A. Wer mutig, intelligent,
fähig und arbeitswillig ist, hat das unantastbare Recht sich die Früchte
seiner Arbeit anzueignen und damit zu machen was er will! Es ist nicht gerecht,
wenn ein faules oder inkompetentes Individuum den gleichen Reichtum bekommt
wie der, der ihn sich durch harte Arbeit verdient hat.
Jedem das Seine! Das ist wahre Gerechtigkeit!
Der Mensch, angespornt vom Instinkt, alles haben zu wollen, befindet sich permanent
im Wettbewerb!
Wettbewerb ist Wettkampf und der natürliche Faktor und Antrieb des Menschen,
um nicht inaktiv, lasch, lustlos, gleichgültig und faul zu sein. Wer Wettbewerb
und Wettkampf unterdrückt macht den Menschen faul und unglücklich.
Die Konkurrenz und der Wettkampf sind grundlegend, um den Menschen zur Arbeit
anzuspornen und die Spreu vom Weizen zu trennen.
B. Es ist nicht die
Natur des Menschen, alles zu wollen, immer in Konkurrenz mit den anderen sein
wollen zu müssen, um immer mehr zu bekommen. Dem Menschen angeboren ist
die Suche nach Glückseligkeit, die vor allem in dem Wollen von dem, was
man macht, besteht.
Die Konkurrenz zwingt zu dem, was man macht, das heißt zum Gewinnen wollen.
Demnach produziert sie für die Gewinner falsche Befriedigungen aber auch
Frustration und Depression oder unsinnige Lust auf Revanche für eine Mehrheit
von Individuen, die unerbittlich dazu verdammt sind, zu verlieren. Die Konkurrenz
ist eine gewalttätige Ideologie, Quelle von Depression, Frustration, Inaktivität
und Krankheit. Konkurrenz ist die Ideologie nur einiger weniger Gewinner!
Der Mensch sucht nach Situationen, in denen sich die Macht der Kreativität
entfaltet. Er neigt dazu, Zwang zu vermeiden und erfasst intuitiv, mit seinem
Verstand, dass die menschlichen Qualitäten sich nur durch Auseinandersetzung,
durch Kooperation sowie den Austausch von Hab und Gut und Ideen entfalten.
A. Der Mensch wird angetrieben vom Instinkt zum Überleben und vom
sexuellen Impuls in Richtung einer Selektion und der Bezwingung seiner Artgenossen.
Der Mensch ist von Natur aus egoistisch, bestechlich und aggressiv. Aus diesem
Grunde braucht die Gesellschaft, um Ordnung, Gerechtigkeit sowie wirtschaftliche
und moralische Entwicklung zu garantieren, einen starken Staat, der auf dem
Gesetz und der Volkssouveränität basiert. Einen Staat, der auf religiöser
Tradition basiert, wodurch der moralische Weg, auf dem die Individuen sich bewegen
dürfen, vorgegeben wird. Der Staat verbindet das Gesetz mit der territorialen
und kulturellen Identität seiner Mitglieder. Die Identität ist also
eine Tochter des Territoriums, die sich in Staat, Gesetz, Nation und Vaterland
materialisiert. Vaterland, Tradition, Familie und Religion sind demnach natürliche
Orte an denen es möglich ist, Gerechtigkeit, Recht, Kultur und Fortschritt
aufzubauen!
B. Es ist grausig,
den Menschen letztlich auf eine aggressive Bestie, die nur an Profit und Konkurrenz
denkt, zu reduzieren. Der Mensch zeichnet sich besonders durch seine Fähigkeit
zu kreieren, zu lieben und zu denken aus. Das individuelle Leben ist eine kontinuierliche
und intuitive Suche nach Perfektionierung in Richtung der erhabenen Ordnung
der Natur. Der Mensch akzeptiert nur diejenigen Regeln, die er autonom und freiwillig
wählt, durch ein echtes Prinzip von Demokratie. Die Regeln können
nicht von einem statischen Prinzip der Moral diktiert werden, noch weniger von
einer Moral, die aus einer religiösen Tradition stammt und auch nicht von
einem dogmatischen Prinzip von Familie; - ansonsten würde man die Autonomie
des Denkens, Handelns und der Veränderung ersticken. Auf diese Weise würde
man eine zwanghafte Duldung eines statischen Systems hervorrufen und schließlich
auch Gewalt und Perversion.
Was die Identität betrifft, so ist sie niemals statisch, sondern ein Prozess,
der sich langsam aus der Vergangenheit und im Werden der Geschichte bildet.
Die Identität einer Bevölkerung ist vor allem Resultat des Vermischens
von Ideen zwischen unterschiedlichen Kulturen, zwischen unterschiedlichen Sprachen,
unterschiedlichen Geschichten und unterschiedlichen Territorien. Identität
entwickelt sich nicht aus der Gleichförmigkeit, sondern aus der Vielfältigkeit
und deswegen ist es gut, wenn sich die Völker dem Fluss der globalen Migration
öffnen. Es hat keinen Sinn von Nation, Vaterland und Staat zu sprechen.
Wir sind alle Bürger dieser Welt!
A. Die Familie, gegründet
auf der Einheit von Mann und Frau, ist ein absoluter Wert. Die natürliche
Familie ist der Kern des Guten, denn nur sie reproduziert Leben und was Leben
erzeugt, erschafft Lebendiges und vernichtet es nicht. Die Vereinigung von Mann
und Frau, bestätigt durch den Bund der Ehe, ist der natürliche Motor,
der fundamentale kulturelle Elemente des Zusammenlebens zu bewahren hilft. Konservieren
ist also Tradition, Identität und Fortschritt.
Die Familie ist die Wasserscheide zwischen Gut und Böse.
B. Nicht die Familie, begründet auf einer natürlichen Einheit
von Mann und Frau, ist die Quelle des Friedens, sondern die Liebe an sich: Die
Liebe zwischen Mann und Mann, Frau und Frau, zwischen Mann und Frau, Mensch
und Mensch, und Mensch und Welt.
Die Liebe ist der wahre Motor des Fortschritts der Menschheit und wer durch
die Liebe handelt, ist immer oberhalb des Guten und des Bösen; - und die
Liebe hat immer den nobelsten und erhabensten Teil des menschlichen Geistes
als letztes Ziel: Die Poesie, die Harmonie, die Versöhnung zwischen Legalität
und Legitimität, die erhabene Ordnung der Natur!
A. Du überzeugst mich nicht!
B. Das ist dein Problem.
© Costantino Ciervo,
2010