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Perversion of Signs, 2009
oben: Videodokumentation - Teil 1 oben: Videodokumentation - Teil 2oben: Videodokumentation Making-of oben: Fotos Making-of
(Ausstellungsansicht Museum Centre PasquArt, Biel/Bienne, Schweiz 2009)
raumbezogene 84-Kanal Videoinstallation,
Mixed Media, Stahl, 84 Monitore, Mediaplayer, 84 Leselampen, 84 Din A4 Blätter mit Fragebögen,
Maße Pyramide: ca. 500 x 500 x 450 cm
(Raummaße CentrePasquart Biel: ca. 19 x 16 x 6 m)
Presse PDF: Freunderderkunste.de (online) - 10.11.2009; MAZ- Marckische Allgemein Zeizung - 07.11.2009; Der Bunt (Bern - CH) - 21.04.2009; likeyou.com (online) - 21.04.2009 ; Bieler Tagblatt - 22.04.2009;
ARTENSUITE Kunstmagazine - juni/Juli 2009
Costantino Ciervos Installation Perversion of Signs besteht aus einem pyramidenförmigen Gerüst aus Metallschienen, auf dem in einer klaren Ordnung je sechs auf der Basis einer Seite bis hin zu nur noch einem an der Spitze insgesamt 84 Monitore angebracht sind.
Die Pyramide seit pharaonischer Zeit als Grabmonument gebräuchlich steht gemeinhin für monumentale Grösse und Unverrückbarkeit, Unwandelbarkeit und überzeitliche Dauer. Noch im Zeitalter von Aufklärung und Revolution im ausgehenden 18. Jahrhundert beispielsweise wurde die Pyramide in Verbindung mit dem Auge der göttlichen Vorsehung zum Symbol des höchsten Wesens verschmolzen, fand so Eingang in die frühmoderne Ikonographie und hat sich durch die Darstellung auf der amerikanischen Ein-Dollar-Note bis heute gehalten.
In Ciervos Installation wird die herkömmliche Bedeutung dieses Zeichens jedoch konterkariert durch eine beinahe unübersehbare Fülle von Aktionen: Auf den Monitoren nämlich laufen kurze Sequenzen, in denen Grossaufnahmen der Mundpartie verschiedener Personen zu sehen sind. Diese Personen lecken je circa 16 in Zuckerguss gemalte Piktogramme, Logos etc. von einer Glasscheibe ab, die so vor die Kamera platziert wurde, dass sie vom Betrachter mit der Innenseite der Mattscheibe identifiziert wird. Nun sind diese Vorgänge zwar prinzipiell ähnlich. Aber durch die Eigenarten der agierenden Personen wie Geschlecht oder Hautfarbe, die trotz der Reduktion auf die Mundpartie noch erkennbar sind, und die je eigene Umsetzung der vom Künstler gestellten Aufgabe, auf die der Blick des Betrachters besonders gelenkt ist, wird die in den strengen Formen von Pyramide und Raster angelegte Uniformierung wieder aufgehoben.
Auszug aus dem Katalogtext von Heinz Stahlhut, "Lecken als Gegenzauber" (pdf)
pdf Text zur Installation "Perversion of Signs" von Costantino Ciervo