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DVD, Videoprojektion für
zwei Kanäle/Monitore
DVD, Videoprojektion für einen Kanal/Monitor
Text: Costantino Ciervo
Darsteller: Horst-Günter
Marx
Sprache: Deutsch (mit Englischen Untertiteln)
Dauer: ca. 10 Min.
Die Idee zum Projekt "Pale-Judea", Palästina
und Israel, entstand im Juli 2001, nachdem die
Verhandlungen in Camp David 2000 gescheitert waren. Hier in Nahost fließen
die drei monotheistischen Religionen zusammen, die sehr stark verbunden sind
durch denselben Patriarchen (Abraham/Ibrahim) und dieselben biblischen Propheten.
Und hier hassen und bekämpfen sich zwei Völker: die jüdischen
Israelis und die islamischen palästinensischen Araber.
Doch die religiösen Unterschiede spielen in diesem Konflikt nur eine untergeordnete
Rolle. Die Ursachen für die Auseinandersetzung zwischen Israelis und Palästinensern
sind vielmehr komplexe, dialektische Verflechtungen im Bereich der Ökonomie,
der Geschichte, der Psychologie und Anthropologie, wenn auch diese Verflechtungen
an dieser Stelle nicht eingehender beschrieben und analysiert werden können.
Das Video "Pale-Judea" basiert auf einer symbolischen Bildsprache.
Es geht um Zwillinge, die fast identisch aussehen und einander gegenüber
stehen. Beide führen ein emotional aufgeladenes Streitgespräch in
dem es um Gebietsansprüche beider Seiten auf dasselbe Territorium geht.
Beide Rollen wurden von demselben Schauspieler gespielt und die Gegenüberstellung
der vermeintlichen Zwillinge erfolgt durch digitale Technik.
Das Bühnenbild ist auf ein Minimum reduziert. Der Schauspieler erscheint
als Torso vor schwarzem Hintergrund. Der jüdische Israeli trägt eine
Brille und einen dunkelgrünen Pullover, er gestikuliert zurückhaltend
und wirkt körperlich robust. Der Palästinenser gestikuliert beim Sprechen
stark, trägt keine Brille und ist mit einem dunkelroten Pullover gekleidet.
Grundlage des vom Künstler verfassten Textes (Streitgespräches) sind
eingehende literarische Studien u. a. der folgenden Autoren: Friedrich Schreiber,
ehemaliger Korrespondent der ARD im Nahen Osten, Avi Primor, ehemaliger israelischer
Botschafter in Berlin, Uri Avneri, Träger des alternativen Friedensnobelpreises
und israelischer Friedensaktivist. Darüber hinaus religionswissenschaftliche
Texte, Fernsehdokumentationen sowie in Gespräche mit Fachleuten, Freunden
und Bekannten.
Der Text des Streitgespräches erhebt nicht den Anspruch auf Neutralität,
er ist subjektiv aber aufgrund
der symbolischen Bedeutung der Zwillinge
nicht propagandistisch. Es wird kein authentisches Gespräch zwischen einem
"echten" Israeli und einem "echten" Palästinenser simuliert.
Das Gespräch ist eine Inszenierung, wobei in dem hitzigen Gespräch
historisch fundierte Fakten genannt werden, von denen manche - besonders im
Hinblick auf die Palästinenser - nur selten publik gemacht werden.