Costantino Ciervo
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Teufelskreis, 1993

Costantino Ciervo und Ottomar Kiefer
8-Kanal Videoinstallation, Unikat
Computer, 8 s/w Monitore (50 x 60 cm) ohne Gehäuse, Relaisinterface 8-Kanal für PC, Videokamera, Kabel, 8 Holzkästen je 50 x 45 cm, Monitor, Videoplayer, Oszilloskop
Maße variabel

Acht "nackte" Bildröhren sind auf dem Boden in zwei gleichen Reihen in ca. 20 cm Abstand einander gegenüber angeordnet. Das elektronische Zubehör ist von den Bildröhren getrennt, durch ein Kabel verbunden in dahinterliegenden Holzkästen untergebracht. Die Bildröhren führen die Befehle eines Computers aus, der von den Künstlern programmiert wurde. Die Arbeit funktioniert als ein System auf der Basis von ökonomischen und logisch-technischen Gesetzen und ihr liegt die elementare Sprache der binären Logik zugrunde (ein/aus, oder 0-1): Der Computer übermittelt Lichtsignale, die von einem Oszilloskop erzeugt werden und rein elektronische Signale sind. Diese Elektronenbündel, die auf einem Videoband aufgezeichnet werden, verteilt der Computer auf die acht Bildröhren - mittels eines Schemas symmetrischer Gegenüberstellung. Die Signale werden dann in Realzeit von einer Newton-Röhre abgetastet und invertiert. Die erhaltenen Lichtsignale werden so mit dem Bildröhrensystem geschaltet, dass ein Kreislauf von Lichtimpulsen entsteht, die immer diametral entgegengesetzt zu den urprünglich erzeugten sind. Dabei erzeugt eine Eisenspirale, die vor den Bildröhren angebracht ist, nach elektronischer Verstärkung einen Ton. Die sich ständig verändernden elektrischen Felder vor dem Kathodenstrahler, also das Lichtsignal selbst, erzeugt ein völlig synchrones akustisches Signal. Bilder und Töne sind nur noch eine Folge elektronischer Energieflüsse. Das so erhaltene System ist autonom; es ist ein "circulus vitiosus", autark und unendlich. Jegliche praktische Anteilnahme des Betrachters wird ausgeschlossen. Das Kunstwerk interagiert nicht mit den menschlichen Bedürfnissen und Erfahrungen, vielmehr ordnet es sich ihnen über und negiert den Betrachter.